Die Flächendesinfektion in Krankenhäusern spielt eine entscheidende Rolle für die Gewährleistung eines hygienisch sicheren Umfelds und die Vermeidung nosokomialer Infektionen (auch Krankenhausinfektionen genannt). Diese Infektionen treten häufig durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen auf, was eine strenge Einhaltung von Hygienestandards erfordert. Krankenhäuser sind Orte, an denen viele gefährdete Patienten behandelt werden. Deshalb ist es von höchster Bedeutung, dass alle Bereiche, insbesondere solche mit hoher Keimbelastung, regelmäßig und gründlich desinfiziert werden.
Im Krankenhaus ist die richtige Desinfektion daher mehr als nur eine Maßnahme der Sauberkeit – sie ist eine der wichtigsten Strategien zur Reduktion von Krankheitserregern und somit ein essenzieller Bestandteil der Infektionsprävention. Dieser Text beleuchtet die Bedeutung der Flächendesinfektion in Krankenhäusern, die wichtigsten Methoden und die Richtlinien, die beachtet werden müssen.
Warum ist Flächendesinfektion in Krankenhäusern entscheidend?
Oberflächen in Krankenhäusern sind täglich zahlreichen Kontaminationen durch Keime, Viren und andere Krankheitserreger ausgesetzt. Diese Erreger gelangen durch direkten oder indirekten Kontakt von Patienten, medizinischem Personal und Besuchern auf Oberflächen. Besonders problematisch ist, dass viele dieser Mikroorganismen lange Zeit auf verschiedenen Oberflächen überleben können – manche Bakterien und Viren bleiben sogar mehrere Tage infektiös. Das führt dazu, dass das Risiko einer Kreuzkontamination steigt, also die unabsichtliche Übertragung von Krankheitserregern zwischen verschiedenen Personen durch das Berühren derselben kontaminierten Flächen.
Die Flächendesinfektion zielt darauf ab, potenziell gefährliche Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Sporen abzutöten, bevor sie sich weiter ausbreiten können. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Infektionsprävention und trägt maßgeblich dazu bei, die Verbreitung von Infektionen zu verhindern. Dies ist besonders wichtig in Krankenhäusern, da die Patienten hier häufig ein geschwächtes Immunsystem haben und somit anfälliger für Infektionen sind.
Ein besonders besorgniserregendes Beispiel für nosokomiale Infektionen ist die Übertragung von multiresistenten Erregern (MRE), wie dem Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA). Diese Erreger sind resistent gegen viele gängige Antibiotika und lassen sich daher nur schwer behandeln. Übertragungswege sind häufig kontaminierte Oberflächen wie Türklinken, Betten, Nachttische oder medizinische Geräte, die nicht regelmäßig und gründlich desinfiziert werden.
Zusätzlich zur Flächendesinfektion spielt auch die richtige Händehygiene eine große Rolle bei der Reduktion von Infektionen. Ohne ordnungsgemäße Handdesinfektion nach dem Kontakt mit Oberflächen kann das Personal Krankheitserreger weiterverbreiten. Deshalb ist die Kombination aus Flächendesinfektion und Händehygiene essenziell, um die Sicherheit im Krankenhaus zu gewährleisten.
Insgesamt ist die Flächendesinfektion ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Hygiene in Krankenhäusern. Sie schützt nicht nur die Patienten, sondern auch das Personal und die Besucher vor potenziell schweren und lebensbedrohlichen Infektionen.
Verbreitung von Krankheitserregern durch Oberflächenkontakt
Im Krankenhaus gibt es zahlreiche potenziell kontaminierte Oberflächen, die regelmäßig desinfiziert werden müssen. Dazu gehören:
- Türklinken und Lichtschalter: Da sie häufig berührt werden, sind sie ideale Sammelstellen für Keime.
- Medizinische Geräte: Geräte wie Stethoskope, Blutdruckmessgeräte oder Beatmungsmaschinen müssen nach jedem Gebrauch desinfiziert werden.
- Patientenzimmer: Betten, Nachttische, Rollstühle und andere Ausstattungen müssen besonders gründlich gereinigt werden, da sie direkt mit Patienten in Kontakt stehen.
- Gemeinschaftsräume und Flure: Auch weniger offensichtliche Bereiche wie Flure und Aufenthaltsräume sollten regelmäßig desinfiziert werden, um die Keimübertragung zu minimieren.
Hygienerichtlinien und Vorgaben für die Flächendesinfektion
In Deutschland und Europa gibt es klare und strikte Vorgaben sowie Empfehlungen zur Hygiene in Krankenhäusern. Diese werden von Institutionen wie dem Robert Koch-Institut (RKI) und der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) herausgegeben. Diese Institutionen spielen eine Schlüsselrolle bei der Formulierung von Hygienestandards, die dazu dienen, die Verbreitung von Infektionen zu minimieren und ein sicheres Umfeld für Patienten, Mitarbeiter und Besucher zu schaffen. Die Einhaltung dieser Hygienerichtlinien ist für Krankenhäuser zwingend erforderlich, um effektive Desinfektionsmaßnahmen zu gewährleisten und Infektionsrisiken nachhaltig zu reduzieren.
Wichtige Richtlinien umfassen:
• RKI-Empfehlungen:
Das Robert Koch-Institut bietet detaillierte Anweisungen und Empfehlungen zur Desinfektion von Flächen in medizinischen Einrichtungen. Diese Vorgaben sind darauf ausgerichtet, das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern zu verringern und die Entstehung von Infektionsketten zu verhindern. Dabei wird zwischen verschiedenen Risikobereichen in Krankenhäusern unterschieden – beispielsweise Intensivstationen oder Operationssälen, die besonders strengen Hygienevorgaben unterliegen.
• KRINKO-Empfehlungen:
Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) formuliert praxisnahe und konkrete Hygienemaßnahmen für verschiedene Bereiche im Krankenhaus. Dazu gehören nicht nur Empfehlungen zur Auswahl und Anwendung von Desinfektionsmitteln, sondern auch genaue Vorgaben zur Durchführung der Desinfektion, etwa welche Oberflächen wie oft gereinigt und desinfiziert werden müssen. Dies betrifft häufig benutzte Flächen wie Türklinken, Patientenbetten oder medizinische Geräte, die ein besonders hohes Risiko für Kreuzkontaminationen darstellen.
• Europäische Normen:
Desinfektionsmittel, die in Krankenhäusern eingesetzt werden, müssen bestimmten europäischen Normen entsprechen, um sicherzustellen, dass sie wirksam und sicher sind. Zwei der wichtigsten Normen in diesem Bereich sind:
- EN 13697: Diese Norm legt fest, dass Desinfektionsmittel gegen Bakterien und Pilze wirksam sein müssen. Sie garantiert, dass die Oberflächen im Krankenhaus durch die richtige Anwendung der Desinfektionsmittel gründlich von diesen Mikroorganismen gereinigt werden können.
- EN 14476: Diese Norm beschreibt die Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels gegen Viren. Sie ist besonders wichtig, da in Krankenhäusern viele gefährliche und leicht übertragbare Viren vorkommen können, darunter auch behüllte und unbehüllte Viren wie Influenza oder das Coronavirus (SARS-CoV-2). Nur Desinfektionsmittel, die diese Norm erfüllen, dürfen in Bereichen eingesetzt werden, in denen ein hohes Risiko für virale Infektionen besteht.
EN 13697 – Diese Norm legt fest, dass Desinfektionsmittel nachweislich wirksam gegen Bakterien und Pilze sind.
EN 14476 – Diese Norm garantiert, dass ein Desinfektionsmittel gegen Viren wirksam ist, einschließlich behüllter und unbehüllter Viren.
Diese strengen Vorgaben und Normen sind darauf ausgelegt, die Sicherheit von Patienten und Personal in Krankenhäusern zu gewährleisten und das Risiko der Übertragung gefährlicher Keime und Krankheitserreger so gering wie möglich zu halten. Nur durch die konsequente Einhaltung dieser Standards können Krankenhäuser ein hygienisches Umfeld sicherstellen, das den Anforderungen an moderne medizinische Versorgung entspricht.
Desinfektionsprozesse und -methoden
Unterschied zwischen Reinigung und Desinfektion
Es ist wichtig, zwischen der routinemäßigen Reinigung und der gründlichen Desinfektion zu unterscheiden. Während die Reinigung Schmutz, Staub und sichtbare Verunreinigungen entfernt, zielt die Desinfektion darauf ab, unsichtbare Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze zu eliminieren. In einem Krankenhaus sollte eine Reinigung immer von einer Desinfektion begleitet werden, um den höchsten Hygienestandard zu gewährleisten.
Verschiedene Desinfektionsverfahren
Krankenhäuser setzen verschiedene Desinfektionsverfahren ein, abhängig von der Art der Fläche und dem Ausmaß der Keimbelastung. Zu den gängigsten Methoden gehören:
• Wischen: Die häufigste Methode, bei der Desinfektionslösungen auf Oberflächen aufgetragen und dann abgewischt werden. Besonders geeignet für Flächen mit direktem Patientenkontakt.
• Sprühen: Wird oft in schwer zugänglichen Bereichen verwendet, sollte jedoch nicht die Hauptmethode sein, da die Gefahr besteht, dass Aerosole eingeatmet werden.
• Maschinelle Desinfektion: Für größere Flächen oder Objekte wie Betten oder Rollstühle, bei denen maschinelle Desinfektionssysteme effektiv eingesetzt werden können.
Wichtige Aspekte der Flächendesinfektion
Auswahl des richtigen Desinfektionsmittels
Die Wahl des passenden Desinfektionsmittels ist ein entscheidender Faktor für die Wirksamkeit der Flächendesinfektion in Krankenhäusern. Diese Wahl hängt von mehreren Faktoren ab: der Art der zu desinfizierenden Fläche, dem Kontaminationsgrad und den potenziellen Krankheitserregern, die sich auf der Oberfläche befinden könnten.
In sensiblen Bereichen wie Intensivstationen, Operationssälen oder Isolierstationen müssen Desinfektionsmittel verwendet werden, die eine besonders hohe Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen aufweisen. Hier kommen vor allem viruzide Desinfektionsmittel zum Einsatz, die auch den strengen Anforderungen der EN 14476 entsprechen. Diese Norm stellt sicher, dass die verwendeten Mittel in der Lage sind, Viren wie das Coronavirus, Noroviren oder Hepatitisviren effektiv abzutöten. Für Flächen, die mit hochgefährdeten Patienten in Kontakt kommen oder wo invasive Eingriffe vorgenommen werden, ist es von größter Bedeutung, dass sämtliche potenziellen Erreger unschädlich gemacht werden.
In weniger kritischen Bereichen – wie Fluren, Büros oder Gemeinschaftsräumen – können Mittel mit einer niedrigeren Keimreduktion ausreichend sein. Hier werden oft bakterizide und fungizide Desinfektionsmittel verwendet, die gemäß der EN 13697 geprüft sind. Diese Norm gewährleistet, dass das Desinfektionsmittel wirksam gegen Bakterien und Pilze ist und somit eine umfassende Reinigung ermöglicht. Solche Mittel sind ideal für Bereiche mit geringem Patientenaufkommen oder Bereiche, in denen keine invasiven medizinischen Eingriffe stattfinden.
Einwirkzeiten beachten!
Damit Desinfektionsmittel ihre volle Wirksamkeit entfalten können, müssen sie für die vorgeschriebene Dauer auf der zu reinigenden Oberfläche verbleiben. Eine vorzeitige Entfernung des Mittels kann dazu führen, dass nicht alle Mikroorganismen abgetötet werden, was das Risiko einer Keimübertragung erhöht. Besonders in sensiblen Bereichen, wie Intensivstationen, ist die korrekte Anwendung von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.
Alkoholfreie Desinfektionsmittel für sensible Bereiche
In bestimmten Bereichen eines Krankenhauses, in denen Alkohol-basierte Desinfektionsmittel nicht verwendet werden dürfen, kommen spezielle alkoholfreie Alternativen zum Einsatz. Dies betrifft oft empfindliche medizinische Geräte oder Bereiche, in denen der Einsatz von brennbaren Substanzen aus Sicherheitsgründen vermieden werden muss. Alkoholfreie Desinfektionsmittel bieten eine schonende, aber dennoch wirksame Möglichkeit, Oberflächen zu reinigen, ohne empfindliche Materialien zu beschädigen.
Diese Mittel werden häufig in Kinderstationen oder psychiatrischen Abteilungen verwendet, wo der Einsatz von reizenden oder alkoholhaltigen Substanzen vermieden werden muss. In diesen sensiblen Bereichen besteht ein besonderes Risiko für die Gesundheit und Sicherheit der Patienten, weshalb alkoholfreie Produkte bevorzugt werden, die dennoch eine umfassende keimtötende Wirkung haben.
Alkoholfreie Desinfektionsmittel basieren oft auf anderen aktiven Wirkstoffen wie Quartären Ammoniumverbindungen oder Chlorverbindungen, die eine ähnliche Wirksamkeit gegen Bakterien, Pilze und Viren haben. Diese Produkte bieten eine sichere Alternative, um auch in speziellen Umgebungen ein hohes Maß an Hygiene aufrechtzuerhalten, ohne empfindliche Materialien zu schädigen oder die Sicherheit der Patienten zu gefährden.
Die richtige Wahl und Anwendung von Desinfektionsmitteln ist entscheidend für eine erfolgreiche Flächendesinfektion in Krankenhäusern. Durch die Verwendung der passenden Mittel, das Beachten der Einwirkzeiten und den Einsatz spezieller Produkte für sensible Bereiche kann die Ausbreitung von Krankheitserregern wirksam eingedämmt werden.
Fazit
Die Flächendesinfektion ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Hygiene und Infektionsprävention in Krankenhäusern. Sie spielt eine zentrale Rolle dabei, das Risiko nosokomialer Infektionen – also Infektionen, die Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts erwerben – erheblich zu reduzieren. Durch den Einsatz wirksamer Desinfektionsmittel und die regelmäßige Desinfektion von Oberflächen, die häufig mit Händen oder medizinischen Geräten in Kontakt kommen, kann die Verbreitung von gefährlichen Keimen wie Bakterien, Viren und Pilzen wirksam eingedämmt werden.
Die Einhaltung von strengen Hygienerichtlinien, die durch Institutionen wie das Robert Koch-Institut und die KRINKO vorgegeben werden, stellt sicher, dass die Desinfektionsmaßnahmen stets den aktuellen wissenschaftlichen Standards entsprechen. Dazu gehört auch die richtige Auswahl der Desinfektionsmittel, angepasst an die jeweilige Umgebung und den Grad der Keimbelastung. Nur durch eine sorgfältige und konsequente Anwendung dieser Mittel können Krankenhäuser eine hygienisch sichere Umgebung schaffen, die sowohl Patienten als auch Personal schützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Flächendesinfektion ein unverzichtbares Werkzeug im Kampf gegen Krankenhausinfektionen ist. Sie trägt maßgeblich dazu bei, die Gesundheit der Patienten zu schützen, die Ausbreitung von multiresistenten Keimen zu verhindern und das Vertrauen in die medizinische Versorgung zu stärken.
Krankenhäuser, die auf eine effektive Desinfektionsstrategie setzen, leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Infektionsprävention, sondern stellen auch sicher, dass sie ihre hohen Hygienestandards dauerhaft einhalten können.
FAQs
Welches Desinfektionsmittel wird in Krankenhäusern verwendet?
In Krankenhäusern werden speziell geprüfte Desinfektionsmittel eingesetzt, die den strengen Vorgaben der Europäischen Normen wie EN 13697 (wirksam gegen Bakterien und Pilze) und EN 14476 (wirksam gegen Viren) entsprechen. Häufig verwendete Desinfektionsmittel sind auf Alkoholbasis oder enthalten Wirkstoffe wie Quartäre Ammoniumverbindungen, Chlorverbindungen oder Wasserstoffperoxid. In sensiblen Bereichen, wie auf Intensivstationen oder in Operationssälen, kommen viruzide Desinfektionsmittel zum Einsatz, um eine umfassende Keimreduktion zu gewährleisten.
Wann ist eine Flächendesinfektion im Krankenhaus notwendig?
Eine Flächendesinfektion im Krankenhaus ist immer dann notwendig, wenn Oberflächen mit potenziell infektiösen Keimen kontaminiert sein könnten. Dazu gehören Bereiche, die häufig berührt werden, wie Türklinken, Lichtschalter, medizinische Geräte oder Betten. Besonders in Bereichen, in denen immungeschwächte Patienten behandelt werden, ist eine regelmäßige und gründliche Desinfektion erforderlich, um nosokomiale Infektionen zu verhindern.
Wann ist eine Flächendesinfektion erforderlich?
Eine Flächendesinfektion ist immer dann erforderlich, wenn das Risiko besteht, dass Krankheitserreger auf Oberflächen überleben und sich ausbreiten könnten. Dies betrifft besonders medizinische Einrichtungen, in denen täglich viele Menschen verkehren und Keime leicht durch Berührung übertragen werden können. Eine Desinfektion ist notwendig in Patientenzimmern, Operationssälen, Sanitärräumen sowie an allen häufig berührten Oberflächen.
Welche Methoden sollten zur Flächendesinfektion angewendet werden?
Im Krankenhaus werden hauptsächlich drei Methoden zur Flächendesinfektion angewendet: Wischen, Sprühen und maschinelle Desinfektion. Das Wischen ist die gängigste Methode, bei der Desinfektionsmittel aufgetragen und danach abgewischt werden. Sprühen wird in schwer zugänglichen Bereichen eingesetzt, sollte jedoch mit Vorsicht verwendet werden, um Aerosole zu vermeiden. Maschinelle Desinfektion wird vor allem bei größeren Flächen und medizinischen Geräten eingesetzt.
Wie oft müssen Oberflächen im Krankenhaus desinfiziert werden?
Die Häufigkeit der Flächendesinfektion hängt vom jeweiligen Krankenhausbereich ab. In hochsensiblen Bereichen, wie auf Intensivstationen oder in Operationssälen, werden Oberflächen mehrmals täglich desinfiziert, insbesondere nach jedem Patientenwechsel. In weniger kritischen Bereichen, wie Verwaltungsbüros oder Fluren, reicht eine tägliche Desinfektion, ergänzt durch regelmäßige Reinigungen, aus.
Welche Normen gelten für Desinfektionsmittel in Krankenhäusern?
Desinfektionsmittel, die in Krankenhäusern verwendet werden, müssen europäischen Normen entsprechen, insbesondere EN 13697 (Bakterien und Pilze) und EN 14476 (Viren). Diese Normen stellen sicher, dass die Mittel wirksam gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern sind. Zudem müssen sie den Anforderungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) entsprechen.
Was ist der Unterschied zwischen Reinigung und Desinfektion in Krankenhäusern?
Die Reinigung entfernt sichtbare Verunreinigungen wie Schmutz, Staub und organische Materialien, die Krankheitserreger beherbergen können. Die Desinfektion hingegen zielt darauf ab, unsichtbare Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze abzutöten. Im Krankenhaus sollte jede Reinigung von einer Desinfektion begleitet werden, um die Übertragung von Infektionen zu verhindern.
Welche Flächen im Krankenhaus müssen regelmäßig desinfiziert werden?
Im Krankenhaus müssen besonders häufig berührte Flächen regelmäßig desinfiziert werden. Dazu zählen Türklinken, Lichtschalter, Patientenbetten, medizinische Geräte und Arbeitsflächen in Behandlungsräumen. Auch Oberflächen in Gemeinschaftsräumen, sanitären Einrichtungen und auf Intensivstationen erfordern eine häufige und gründliche Desinfektion.
Wie lange sollte ein Desinfektionsmittel auf einer Fläche einwirken?
Die Einwirkzeit eines Desinfektionsmittels ist entscheidend für seine Wirksamkeit. In der Regel müssen Desinfektionsmittel für mindestens 30 Sekunden bis mehrere Minuten auf der Oberfläche verbleiben, je nach Produkt und Anwendung. Eine vorzeitige Entfernung kann dazu führen, dass nicht alle Keime abgetötet werden.
Warum ist die Flächendesinfektion in Krankenhäusern so wichtig?
Krankenhäuser sind Orte, an denen viele kranke und immungeschwächte Menschen behandelt werden. Keime, die auf Oberflächen überleben, können leicht durch Berührung übertragen werden und nosokomiale Infektionen verursachen. Die Flächendesinfektion ist eine der effektivsten Maßnahmen, um die Ausbreitung gefährlicher Erreger zu verhindern und die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten.
Welche Erreger können auf Krankenhausoberflächen überleben?
Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze können auf Krankenhausoberflächen überleben und Infektionen verursachen. Dazu gehören unter anderem multiresistente Erreger wie MRSA, VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) sowie Viren wie Noroviren und SARS-CoV-2, die mehrere Stunden bis Tage auf Oberflächen überleben können.
Welche Richtlinien zur Flächendesinfektion gibt es in Deutschland?
In Deutschland geben das Robert Koch-Institut (RKI) und die KRINKO detaillierte Richtlinien zur Flächendesinfektion vor. Diese Richtlinien enthalten klare Empfehlungen zur Wahl der Desinfektionsmittel, deren Einwirkzeit und die Häufigkeit der Desinfektion in verschiedenen Bereichen des Krankenhauses.
Was sind alkoholfreie Desinfektionsmittel und wann werden sie im Krankenhaus eingesetzt?
Alkoholfreie Desinfektionsmittel sind Produkte, die keinen Alkohol enthalten und auf anderen Wirkstoffen wie Quartären Ammoniumverbindungen oder Chlorverbindungen basieren. Sie werden in Bereichen eingesetzt, in denen Alkohol-basierte Mittel nicht verwendet werden können, wie zum Beispiel auf empfindlichen Oberflächen oder in Bereichen mit speziellen Sicherheitsanforderungen, etwa Kinderstationen oder psychiatrische Abteilungen.
Wie wird die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern geprüft?
Die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln wird anhand strenger Tests geprüft, die den europäischen Normen EN 13697 und EN 14476 entsprechen müssen. Diese Tests überprüfen die Effektivität der Mittel gegen Bakterien, Pilze und Viren. Zusätzlich müssen Desinfektionsmittel in der Desinfektionsmittelliste des RKI oder der VAH-Liste (Verbund für Angewandte Hygiene) gelistet sein, um in deutschen Krankenhäusern zugelassen zu werden.
Welche Rolle spielt die Flächendesinfektion bei der Infektionsprävention im Krankenhaus?
Die Flächendesinfektion ist eine der zentralen Maßnahmen zur Infektionsprävention im Krankenhaus. Durch das Abtöten von Krankheitserregern auf Oberflächen kann die Verbreitung von Infektionen, insbesondere nosokomialen Infektionen, effektiv verhindert werden. Zusammen mit der Händehygiene trägt sie maßgeblich dazu bei, die Sicherheit von Patienten und Personal zu gewährleisten.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Flächendesinfektion in Krankenhäusern?
Eine der größten Herausforderungen bei der Flächendesinfektion ist die richtige Auswahl des Desinfektionsmittels für verschiedene Oberflächen und Erreger. Zusätzlich müssen die Desinfektionsmittel korrekt angewendet werden, um die volle Wirksamkeit zu erzielen. Die Einhaltung der Einwirkzeiten sowie die Schulung des Personals stellen weitere Herausforderungen dar.
Welche speziellen Anforderungen gibt es für die Desinfektion in Intensivstationen?
In Intensivstationen gelten besonders hohe Anforderungen an die Flächendesinfektion, da hier immungeschwächte Patienten behandelt werden. Es müssen Desinfektionsmittel verwendet werden, die gegen eine Vielzahl von Erregern wirksam sind, einschließlich Viren, Bakterien und Pilzen. Zudem muss die Desinfektion häufiger und gründlicher erfolgen, insbesondere nach jedem Patientenkontakt.
Welche Unterschiede gibt es bei der Flächendesinfektion in verschiedenen Krankenhausbereichen?
Unterschiedliche Krankenhausbereiche erfordern verschiedene Ansätze zur Flächendesinfektion. In Intensivstationen und Operationssälen müssen viruzide Desinfektionsmittel verwendet werden, und die Desinfektion muss mehrmals täglich erfolgen. In weniger kritischen Bereichen, wie Verwaltungsbüros oder Fluren, reicht eine weniger intensive Desinfektion aus, da hier das Infektionsrisiko geringer ist.